Lores und Lus lustige Streiche
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Freitag, 11. Februar 2011
Das Ende naht 1: Konzert mit Berry
Nun rast die Zeit mal wieder nur vor sich hin....unglaublich. Es ist 6 Uhr früh und wir sind damit beschäftigt Geschenke für unsere Schüler zurecht zu machen. In 48 Stunden werden unsere Eltern hier aufkreuzen. Im Moment noch ziemlich unvorstellbar. Ich will aber versuchen wenigsten noch kurz über die letzte Zeit zu berichten...also der Reihen nach: Am 30. Januar hatten wir in der Alliance francaise unser Abschlusskonzert. Die ersten Hälfte wurde mit Solostücken von Berry unserer Pianistin (die im „normalen“ Leben Microfinanceratings macht) und Duos von uns gefüllt. Es war echt ein herrliches Konzert. Danach gings dann zu Berry nach hause um eine gediegene After Showparty zu feiern.
Das Ende naht 2: Nochmal Coorg
Nach 2 stressigen Wochen aufgrund der Proben und Schüler und erhöhter Einladungsdichte an den Abenden hatten wir beschlossen noch einmal zu einem unserer Lieblingsplätze zu fahren: Coorg. Diesmal schliefen wir im Zelt mitten in der Kaffeeplantage, mit vielen Tieren (es soll in der Gegend auch Elefanten geben) die nachts einen herrliche Geräuschkulisse zauberten und einem märchenhaften Sternenhimmel. Tagsüber waren wir in der Bergen unterwegs. Das Ausruhbild mit den Gurkenscheiben (das kühlt wirklich unglaublich – sehr angenehm) ist auf dem Mount Tandianamol, dem zweithöchsten Berg von Karnataka. An den Abenden haben wir verschiedenste Leute kennen gelernt. Das war mal wieder sehr spannend. Nach zweieinhalb herrlichen Tagen mussten wir dann schon wieder abreisen, denn in Bangalore erwartete uns das „Barockensemble“ der Musikschule...
Das Ende naht 3: Konzert in Old Goa
Wir waren vom Monte Musikfestival in Goa eingeladen, ein Barockkonzert zu geben. Und kurzerhand waren Laura und ich komplett dafür verantwortlich. Mit einem Miniorchester plus Cembalo spielten wir in der Church of our Lady on the Mount in Old Goa Bach Doppelkonzert, Vivaldi „Spring“ und Corelli Concerto Grosso. Alles schöne Reißer, aber das Orchester hat es wirklich gut gemacht und das Publikum war absolut begeistert.
Das Ende naht 4: Spaß in Goa
Außerhalb de Konzertes hatten wir viel Spaß und auch einigermaßen Zeit die Strände unsicher zu machen, die Gegend zu erkunden, Berrys Herkunftsinsel mit Kirche und Friedhof an zu kucken (Alberto Alexandre de Heredia ist einer ihrer Cousins oder Onkels oder Großonkels....), Strohhüte zu kaufen,.... Die beiden Mädchen sind Joy und Jayanthi aus dem Orchester. Joys Vater (Lauras Cellostudent) hat uns schon ab mittags mit Bier versorgt...wenn das Frau Sunderlal wüsste.
Freitag, 7. Januar 2011
Coffee Estate 1 - Wir
Von dem Estate aus fuhren wir nach Halebid und Beilur um die Tempel zu bewundern. Glücklicherweise bestand Shetty auf einen Guide. Und obwohl alles wie auswendig gelernt klang, war es sehr spannend und man hätte ohne Informationen wahscheinlich nichts verstanden. Die Tempel sind von ca. 1100. Die Reihen von Figuren stehen für verschiedene Eigenschafte: Elefanten für Stabilität, Löwen für Stärke, Pferde für Geschwindigkeit, die Muster für Schönheit usw. Die Steinmetzarbeiten waren zum Teil sehr filigran. Im Inneren aller Tempel gab es verschiedene Säulen, die alle! Unterschiedlich waren. Im oberen Bereich waren meistens Gottheiten oder hübsche Tänzerinnen dargestellt. Das Problem ist nur, dass man die ganzen Namen und Begebenheiten ganz schnell wieder vergisst, wenn man keine Ahnung von hinduistischer Mythologie hat.
Coffee Estate 2 - die Tempel
Von dem Estate aus fuhren wir nach Halebid und Beilur um die Tempel zu bewundern. Glücklicherweise bestand Shetty auf einen Guide. Und obwohl alles wie auswendig gelernt klang, war es sehr spannend und man hätte ohne Informationen wahscheinlich nichts verstanden. Die Tempel sind von ca. 1100. Die Reihen von Figuren stehen für verschiedene Eigenschafte: Elefanten für Stabilität, Löwen für Stärke, Pferde für Geschwindigkeit, die Muster für Schönheit usw. Die Steinmetzarbeiten waren zum Teil sehr filigran. Im Inneren aller Tempel gab es verschiedene Säulen, die alle! Unterschiedlich waren. Im oberen Bereich waren meistens Gottheiten oder hübsche Tänzerinnen dargestellt. Das Problem ist nur, dass man die ganzen Namen und Begebenheiten ganz schnell wieder vergisst, wenn man keine Ahnung von hinduistischer Mythologie hat.
Coffee Estate - Kaffeproduktion
Auf dem Estate werden Arabica- und Robustakaffeepflanzen angebaut, außerdem Kardamom, Pfeffer, Vanille, Betel- und Kokosnüsse. Im Moment wird der Arabicakaffee gepflückt. Es ist gerade sehr schwierig in dem Gebiet Arbeitskräfte zu finden, da die meisten Arbeiter sehr viel Alkohol trinken (auch die Frauen) und keinen Wert auf Ersparnisse legen, sondern einfach nur für den selben und höchstens noch den nächsten Tag rechnen. Außerdem arbeiten sie nur 5-6 Stunden anstatt 8 (für das gleiche Gehalt versteht sich) und wollen kostenlose Snacks, Essen und manchmal sogar alkoholische Drinks am Abend. Um Arbeitskraft zu sparen werden einfach alle Bohnen abgepflückt, egal ob reif oder nicht (normalerweise passiert das in 3 Chargen) und dann sortiert. Die guten kommen in die große Wanne, von dort aus in ein Wasserbecken in dem erneut die zu reifen und zu unreifen aussortiert werden (die guten schwimmen oben). Dann werden sie geschält und schließlich gewaschen und getrocknet. Die nicht so guten werden noch in der Schale getrocknet und dann verkauft. Shettys Vater verkauft die Bohnen an Coffee Day, das ist sozusagen das indische Starbucks. Und endlich haben wir auch trinkbaren Kaffee zu hause. Lecker!
Kerala 1 - Bootstour in Allepey
Nach einer langen Zugfahrt (14 Stunden) im ziemlich kalten AC-Abteil erreichten wir das warme Changanacherry, den Heimatort von Anna – endlich raus aus dem dreckigen Bangalore paradiesische Kerala. Riesige Kokospalmen, Bananenstauden en masse, Meer, kleine Seen,....gleich am ersten Tag nahmen uns Annas Eltern mit nach Alleppey, auch als Venedig von Indien bekannt, um eine Bootstour zu machen. Wir sind also mit einem kleineren Kahn durch die Kanäle geschippert, haben unsere Füße gekühlt, die Menschen beobachtet die dort leben und überall hin mit ihrem kleinen Boot schippern, während des Monsuns in ständiger Gefahr leben, weggespült zu werden, die Touristen die es sich auf den Hausbooten bequem machen, gesungen und Kokosnüsse ausgetrunken. Es war übrigens ausgesprochen gemütlich unter den Rettungsringen zu liegen – ich habe von dort aus den Sonnenuntergang beobachtet!
Kerala 2 - Fort Kochin
In Annas Familie wurden wir sehr herzlich aufgenommen und mit leckerem Essen nur so bombardiert. Vor allem Spezialitäten aus Kerala versteht sich.
Dazwischen haben wir Annas College besucht – das Klassenzimmer (hier läuft das Studium noch in Klassen ab) hat mich sehr an die „Feuerzangenbowle“ erinnert, alles so wie bei uns vor einigen! Jahren. Das College ist nur für Mädchen und gilt als eines der besten um später einen anständigen Mann zu bekommen, denn hier haben die Mädchen eigentlich keine Chance einen Jungen auch nur von nahem zu sehen. Es ist eine christlich Institution und wird teilweise von Nonnen geführt, die Schülerinnen sind aber größtenteils Hindus.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Zug nach Fort Kochin ans Meer gefahren. Zugfahren ist immer wieder ein Erlebnis. Zum Glück für uns gab es mal wieder keine Sitzplätze, sodass wir in der offenen Tür sitzen konnten und all das interessante Leben beobachten konnten. In Kochin sind wir mit einer Fähre, zum unschlagbaren Preis von 2,5 Rupees pro Person (ca 4 Cent) für 20 Minuten, auf die Halbinsel Fort Kochin gefahren. Die meiste Zeit haben wir in einem Artcafé gesessen, Leute beobachtet, Eistee getrunken und Briefe geschrieben. Danach sind wir am Strand entlang geschlendert, haben die riesigen chinesischen Fischernetze bewundert, mit Straßenhändlern gefeilscht und schließlich auf einen alten niederländischen Friedhof gegangen - am 23. Dezember mitten unter der heißen tropischen Sonne während bei euch alles in Schnee gehüllt war, das war schon etwas sonderbar....Die Kleidung die wir anhaben ist übrigens das normale indische Gewand für Frauen abgesehen vom Sari – die Kurta.
Kerala 3 - Heilig Abend
Noch unterschiedlicher könnte Weihnachten wahrscheinlich gar nicht sein: Der kleine Plastikweihnachtsbaum steht neben einem großen Fischbecken im Atrium ohne Dach, es sind 30 Grad, wir grillen Hühnchen über einem Feuer aus Kokosnussschalen, brennen Wunderkerzen und Raketen ab. Zum Glück war direkt am heilig Abend Stromausfall, sodass immerhin Kerzen anstatt der üblichen Neonröhren für Gemütlichkeit sorgten. Der Mann rechts im Bild ist Annas Vater und er trägt den üblich Männerrock Lungi, den hier so gut wie alle anhaben: er kann bei Bedarf auch runtergelassen, also verlängert werden. Zur Feier des Tages gab es Bier – für die Männer des Hauses und die beiden deutschen Mädels.
Ich glaube man vermisst das alles von zu Hause deswegen gerade an diesen Tagen so deutlich, weil man ganz genau weiß, was gerade zu Hause passiert - „hier ist es 12 Uhr nachts, 4,5 Stunden zurück – aha – sie packen gerade die Geschenke aus“- so waren unsere Gedanken.
Unsere Geschenke hier gab es am nächsten Morgen – echte Silberketten für die Fußgelenke!
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