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Lore und Luise starten durch.

Mittwoch, 3. November 2010

Goa







Nach einigen Tagen doch sehr entspanntem Proben mit dem BSM Orchestra hatten wir ein Konzert in Bangalore. Direkt danach bestiegen wir den Bus und auf gings nach Goa: das ganze Orchester über Nacht im Bus, da kann man sich ja vorstellen wie viel wir geschlafen (und wer indische Trinkgewohnheiten kennt) getrunken haben...zumal NS (das ist der Name des Dirigenten – jeder nennt ihn so, da man sich den richtigen Namen absolut nicht merken kann) gegen halb fünf früh anfing alle aufzuwecken, die es sich erlaubt hatten schon einzuschlafen. Den Vormittag haben Laura und ich in der Kabine des Busfahrers verbracht und einfach nur nach draußen geguckt: Dschungel! Die Strecke ist sehr bergig und führt fast die ganze Zeit über kleinere Straßen und durch Dörfer. Deshalb braucht man für die 600 km auch 15 Stunden – hier herrschen einfach andere Dimensionen. In Panjim, der Hauptstadt von Goa angekommen, haben wir uns mit Richard und Dave getroffen. Die beiden waren für 3 Wochen extrem spontan in Indien. Das war schon seltsam: Man trifft sich auf einem anderen Kontinent in einer völlig fremden Stadt ohne Probleme. Am Abend durften die beiden an der Bootsfahrt des Orchesters und dem anschließenden exzellenten Abendbrot mit verschiedensten Fischgerichten teilhaben. Dann folgte am nächsten Tag das Konzert in der Kala Academy, dem künstlerischen Institut von Goa. Und dann endlich: FREI! Noch am Abend, besser gesagt in der Nacht, testeten wir den Strand von Panjim bis ca. früh um 4. Am Morgen krochen wir zeitig und ziemlich erschöpft aus den Betten und nahmen ein Taxi in den Süden: Palolem war unser Ziel. Dort angekommen liefen wir samt unseres Gepäcks noch 2 km den Strand entlang, verfolgt von Schal- und Schmuckverkäufern, Boots- und Zimmerverleihern um schließlich an unserem Strand anzukommen: Patnem: Kaum Menschen außer uns, den Strand mussten wir nur mit Kühen teilen, ein wunderbares Zimmer mit Riesenbett für vier Personen zu einem sehr anständigen Preis, die Familie des Hauses lud uns gleich zum Essen ein, denn es war ein Feiertag der Hindus. Zusammen mit der Familie saßen wir auf kleinen Kissen im Schneidersitz (mehr oder weniger komfortabel für den ein oder anderen) in einer Art Gebetsraum. Auf Tellern die aus getrockneten Blättern zusammen genäht waren, servierte uns die Frau des Hauses verschiedenste Currys, Pickles, frittiertes Gemüse mit Reis. Es war wieder einmal extrem lecker. Anschließend erhielten wir alle einen roten Punkt auf die Stirn, die Mädchen eine Jasminblütenkette fürs Haar und eine Einladung am Abend zur feierlichen Zeremonie zu kommen. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Circa 15 Männer mit verschiedensten Instrumenten (Trommeln, Zimbeln, einem Harmonium,...) sangen und beteten während ein Priester Gaben für die Götter entgegennahm und die Schenkenden segnete. Das ganze dauerte über 2 Stunden, nur kurz unterbrochen durch eine Teepause, wurde aber nicht im geringsten langweilig. Auf den Bildern sieht man uns mit dem roten Punkt, den Blick von unserer Terasse, unser Riesenbett, ein kleines Kälbchen mit dem wir uns den Strand teilen mussten und schließlich wir 2 in unserer Bucht.

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