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Lore und Luise starten durch.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Indische Traumhochzeit?







Ein Traum schien sich zu erfüllen, als wir endlich eine indische Hochzeit besuchen durften. Wie kam es aber dazu? Es gibt in Bangalore einen zauberhaften Papierladen in dem man alle erdenklichen Briefpapiere, Karten, Büchlein et cetera kaufen kann und in diesem Laden haben wir bestimmt schon 12 Stunden verbracht. Der Shopbesitzer kennt uns jetzt schon und wir werden jedes Mal herzlich mit Tee, Kaffee, frisch gepresstem Saft und auch zu essen (Masala Dosa – sehr lecker!) versorgt. Am letzten Sonntagabend hatten wir uns mit Christine (erstes Bild) die wir in Hampi kennen gelernt hatten vorm Gangarams (eben diesem Laden) verabredet. Und wie es der Zufall wollte, hatte der Ladenbesitzer vergessen das Licht auszumachen und ist extra nochmal gekommen um Strom zu sparen und in dem Moment saßen wir vor seinem Laden. Nett wie er ist hat er uns nochmal reingelassen, wir haben natürlich auch noch was gekauft und dann hat er uns zur Hochzeit seiner Nichte, die am nächsten Tag statt finden sollte mit eingeladen. Am nächsten Morgen, nach einer SEHR kurzen Nacht, versuchten wir also etwas passabler auszusehen (trotzdem noch einigermaßen normal, da wir nicht sicher waren, ob die Einladung wirklich ernst gemeint war....) Nach weiteren Stunden in Gangarams wurden wir schließlich mit Mutti und Schwester ins Auto gestopft und ab gings. Der Bräutigam wurde gerade herein geführt als wir kamen, die Braut wurde im Hintergrund von den Frauen zurecht gemacht. Es läuft alles relativ unheilig ab: Der Priester spricht durch ein Mikro, während der Zeremonie wird fleißig gequatscht, Kaffee getrunken und gegessen. Zwischendurch wirft man mal ein paar Blumen und Reis auf das Paar, insgesamt sind die Leute nicht besonders interessiert. Aber die meisten haben wunderschöne Sachen an: Die Frauen (wahrscheinlich teuerste) Saris und die Männer sehen aus wie wir uns Prinzen im Märchen vorstellen – glitzernde, lange Gewänder und spitze, verzierte Schuhe. Das ganze wurde natürlich mit Video und Foto aufs genaueste festgehalten. Nach der Zeremonie gab es ein Pause in der man angehalten war, sich umzuziehen (das haben wir natürlich nicht gemacht!) Dann gings weiter: Das schien der interessantere Teil zu sein – das Essen – es waren nämlich viel mehr Leute da! Das Brautpaar hat eigentlich die komplette Zeit auf der Bühne verbracht (von ca. 7.30 bis 11 Uhr) um Geschenke und Gratulationen entgegen zu nehmen und mit allen! (vielleicht 700) Gästen fotografiert zu werden. Die Gäste stehen also auch ziemlich lange in der Schlange um endlich an der Reihe zu sein. Man muss hier jeden auch noch so entfernten Cousin einladen, sonst herrscht extremste Missstimmung. Anna hat erzählt, dass die schlimmsten Streite aufgrund von fehlenden Hochzeitseinladungen ausbrechen. Das ganze war übrigens eine arrangierte Hochzeit. Die beiden hatten sich vorher 2 mal gesehen!

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